Risiko Sprachassistent im Homeoffice
Digitale Sprachassistenten sind längst kein Techniktrend mehr, sondern fest im Alltag vieler Haushalte verankert. Das ist nicht verwunderlich, denn die kleinen Helfer sind praktisch und haben unseren privaten Lebensraum längst erobert.
Aktuell erhebt noch eine zweite Entwicklung Anspruch auf die eigenen vier Wände, die mit der Anwesenheit von Alexa & Co. nicht so recht in Einklang zu bringen ist: das Arbeiten im Homeoffice.
Warum passen Sprachassistenten und Homeoffice nicht zusammen?
Die Antwort liegt tatsächlich auf der Hand. Sprachassistenten verarbeiten das, was wir sagen. Sie reagieren auf bestimmte Reizworte, und damit Sie ihren Einsatz nicht verpassen sind sie konstant im Lauschmodus. Noch prekärer wird die Situation, wenn wir sie während der Arbeit aktiv für betriebliche Zwecke nutzen, z.B. um Suchabfragen durchzuführen.
Würden Sie das Gehörte sofort wieder vergessen, wäre das alles kein Problem. Genau hier stochern wir allerdings bis heute im Nebel. Eine wasserdichte Aussage darüber, was genau die Assistenten mitschneiden, wo die Informationen gespeichert werden und was damit geschieht kann und will niemand treffen. Das Ergebnis: ein großes Problem für die Sicherheit und den Datenschutz bei der Arbeit im Homeoffice.
Die R+V-Versicherung hat das Thema aktuell beleuchtet. Auch der Syndikusrechtsanwalt und Konzern-Datenschutzbeauftragte Tobias Messer kann das Risiko eines Lauschangriffs durch digitale Sprachassistenten nicht ausschließen. „Auch während der Arbeitszeit im Homeoffice hören die Sprachassistenten möglicherweise mit und könnten zum Beispiel vertrauliche Telefonate aufzeichnen“, so Messer in einem Artikel auf der Homepage der R+V Versicherung, den wir unten verlinken.
Fazit: Stecker ziehen
Um dem Datenschutz gerecht zu werden und die Vertraulichkeit der beruflichen Informationen auch zu Hause sicherzustellen, gibt es tatsächlich nur eine Lösung: Alexa & Co. müssen sich eine Auszeit nehmen. Smart Speaker dürfen sich während der Arbeitszeit nicht in „Hörweite“ befinden, Smartphone mit aktivierten Sprachassistenten müssen in einem anderen Raum aufbewahrt werden.
Um im Homeoffice wirklich sicher zu gehen bleibt da wohl nur eins: Stecker raus, Smartphone aus.
Hier nochmal der Link zum Kapitel „Datenschutz im Homeoffice“ (kostenlos) aus unserem Onlinekurs DatenschutzCoach, für alle, die sich detaillierter mit dem Thema befassen wollen:
Kapitel „Datenschutz im Homeoffice“
R+V Versicherung: Vorsicht im Homeoffice: Sprachassistenten hören mit vom 17.05.2022
https://www.ruv.de/newsroom/infocenter/2022-05-17-sprachassistenten